Es kann im Desktopbereich, sprich beim Arbeiten mit ArcMap/GeoOffice vorkommen, dass sich die Performance deutlich verschlechtert. Dies kann entweder plötzlich geschehen oder aber schleichend. Die Gründe dafür können sehr vielseitig sein.
In den meisten Fällen ist das Problem, dass sehr viele, bzw. große Datenmengen in dem Projekt liegen (z.B. Orthofotos, CAD-Zeichnungen oder rechenintensive Services, die ständig neu geladen werden). Für die Bearbeitung empfiehlt es sich daher zunächst, alle nicht relevanten Layer und sonstige eingebundenen Daten im Inhaltsverzeichnis auszuschalten oder zu entfernen.
Ist dies nicht zielführend, gibt es eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen, die in ArcMap und/oder GeoOffice ergriffen werden können, um die Performance zu erhöhen.
Maßnahmen für ArcMap:
Datenbank reorganisieren:
Wenn im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Datensätzen gelöscht und hinzugefügt wird, beeinträchtigt das die Anordnung der Datensätze innerhalb einer Geodatabase, was wiederum zu langsameren Zugriffszeiten führt. Durch das Reorganisieren wird ungenutzter Speicherplatz wieder frei.
Näheres dazu ist in der ArcGIS online Hilfe zu finden.
Hinweis: Wenn eine Datenbank zur Bearbeitung in ArcMap geöffnet ist, kann sie nicht reorganisiert werden. Sie muss vorher von der Karte entfernt werden oder ArcCatalog muss ausserhalb eines Kartendokuments geöffnet werden.
Um eine Reorganisation der Datenbank durchzuführen muss im ArcCatalog zur gewünschten Datenbank navigiert werden, mittels Rechtsklick auf die Datenbank öffnet sich das Kontextmenü, wo der Punkt Datenbank reorganisieren ausgewählt werden kann.
Räumlichen Index erneuern
In vielen Fällen kann eine Verbesserung der Performance erreicht werden, indem der räumliche Index für Feature Klassen neu erstellt wird. Dazu wie folgt vorgehen:
1. Räumlichen Index zunächst entfernen
2. Räumlichen Index wieder hinzufügen
Dieses Tool kann auch im Batch-Modus ausgeführt werden, wodurch das entfernen/hinzufügen für mehrere Feature Classes auf einmal durchgeführt werden kann.
Editierperformance
Insbesondere bei der Bearbeitung von Datenbanken in Netzwerken durch mehrere Benutzer, kann es bei verschiedenen Editieroperationen (z.B. Erstellung von Linien, Snapping, etc.) zu Beeinträchtigung der Performance kommen. Hier kann die Erstellung eines Feature Cache Abhilfe schaffen.
Darstellungs- und Inhaltsperformance verbessern
Wie in ArcMap die Darstellungsperformance verbessert werden kann, ist in diesem Beitrag beschrieben. Hilfreiche Tipps, wie der Karteninhalt optimiert werden kann, sind in diesem Beitrag zu finden.
Die Erstellung und Verwendung von Caches (Kacheln) ist oftmals sinnvoll und kann die Performance je nach Anwendung nochmals erhöhen.
Programmstart und -ausführung
Maßnahmen, die zu einem schnellerem Programmstart und -ausführung beitragen, sind in diesem Artikel zusammengetragen.
Ordnerverbindungen richtig anlegen
Generell empfiehlt es sich aus Performance-Gründen, die Ordnerverbindungen nicht verschachtelt anzulegen (also sowohl auf Über- als auch Unterordner, z.B. C:/Daten; C:/Daten/GIS; C:/Daten/GIS/Projekte) sondern am besten direkt in die entsprechenden Unterverzeichnisse, sodass keine Überschneidungen entstehen.
Dies hat den Hintergrund, dass beim Öffnen des Programms alle Ordner in den Ordnerverbindungen inkl. Unterordner durchsucht werden. Viele Ordnerverbindungen, insbesondere auf Überordner oder ganze Laufwerke können somit den Programmstart verlangsamen. Daher sollten Ordnerverbindungen nach Möglichkeit immer direkt auf die jeweiligen Projektordner gelegt werden. Bestehende Ordnerverbindungen können über das Catalog-Fenster oder ArcCatalog gelöscht werden.
Maßnahmen für GeoOffice:
Gridindex neu berechnen (Raumplanung) / Spatial Index neu berechnen (xPlanung)
Mit der Installation von GeoOffice Raumplanung kann anstelle der oben beschriebenen Schritte des räumlichen Index erneuern das Tool Gridindex neu berechnen verwendet werden.
In der xPlanung können die räumlichen Indizes über das Tool Spatial Index neu berechnen in der Werkzeugleiste GeoOffice xPlanung erweitert berechnet werden.
Hintergrundverarbeitung deaktivieren
Für einige GeoOffice Tools (wie z.B. Shape-Export) ist es notwendig, die Hintergrundverarbeitung zu deaktivieren, damit diese ordnungsgemäß funktionieren. Doch auch in Sachen Performance und Stabilität kann es sinnvoll sein, diese zu deaktiveren. Weitere Informationen dazu sind in diesem Beitrag zu finden.
Projektionen für DWG/DXF definieren
Werden dwg/dxf-Dateien (z.B. Teilungspläne) in ein Kartendokument eingebunden, kann dies zu Performanceproblemen führen. Dem kann entgegengewirkt werden, indem entweder im ArcCatalog die Projektion definiert wird, oder ein fertiges [dwgName].prj File hinzugefügt wird (bei der Verwendung von GeoOffice Express).
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