Überblick:
Eine der häufigsten Fragen, die wir zu VertiGIS Studio Mobile (Go und Custom Apps) erhalten, lautet: "Wie stelle ich sicher, dass die Benutzer eine gute Erfahrung mit der App machen?" Das ist eine gute Frage, die aber nicht einfach zu beantworten ist. Studio Mobile ist eine Plattform, die es Ihnen ermöglicht, benutzerdefinierte GIS-Apps (Geografisches Informationssystem) zu erstellen, die sich an kleine, einfache Anwendungsfälle richten, wie z. B. die grundlegende Datenerfassung vor Ort für lokale Unternehmen und Behörden, bis hin zu komplexen, länderübergreifenden Wartungsprojekten für Versorgungsunternehmen. In Anbetracht des breiten Anwendungsspektrums ist es nur logisch, dass es auch eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen gilt, wenn Sie Ihre mobile Lösung entwerfen. Das VertiGIS Studio Mobile Team arbeitet ständig an der Verbesserung unserer App, aber es gibt auch viele Möglichkeiten, wie Sie selbst die Erfahrung optimieren können! Lassen Sie uns im Folgenden ein paar von ihnen betrachten:
- Größe der Daten
- Bewährte Praktiken für Daten
- Web Map vs. MMPK
- Bereitstellung des Portal/Server
- Verbindungsstärke
- Geräte
Größe der Daten:
GIS-Daten gibt es in einer Vielzahl von Formen und Größen. Da Ihre Organisation ihre eigenen Anforderungen hat, sind natürlich auch Ihre GIS-Daten entsprechend einzigartig. Die Verwaltung von Daten für eine Stadt oder einzelner Sektoren unterscheidet sich von der Datenverwaltung auf Landesebene. Unabhängig von der Branche, in der Sie tätig sind, gilt jedoch: Je größer Ihre Daten sind, desto schwieriger wird die Arbeit mit ihnen. Auch die Komplexität Ihrer Projekte spielt dabei eine Rolle. Wenn Sie versuchen, die Leistung zu optimieren, müssen Sie Dinge wie Folgendes berücksichtigen:
- Anzahl der Ebenen und wie sie strukturiert sind (z. B. Gruppenlayer)
- Anzahl der Features
- Komplexität der Geometrie
- Anzahl der Featureattribute
- Komplexität der kodierten Wertedomänen (z. B. Dutzende von Optionen im Vergleich zu Hunderten oder gar Tausenden)
- Anzahl der Anhänge
- Ob Ihre Benutzer offline arbeiten müssen oder nicht
All diese Dinge können sich auf die Leistung Ihrer Anwendung auswirken. Je größer und komplizierter all diese Faktoren sind, desto langsamer wird Ihre App sein. Daher ist z. B. eine sinnvolle Frage, die Sie sich stellen sollen: "Was ist die geringste Menge an Daten, die meine Mitarbeiter benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen?"
Bewährte Praktiken für Daten:
Um die Leistung zu verbessern, bietet Esri zahlreiche Dokumente und Kurse an, die beschreiben, wie Sie Ihre Daten am besten verwalten können. Einige der wichtigsten Punkte sind:
- Angemessene Einschränkung der sichtbaren Maßstabsbereiche (z. B. Anzeige von Features nur, wenn sie relevant werden)
- Deaktivieren von Layern, die nicht häufig verwendet werden. Layer-Voreinstellungen sind ein ideales Hilfsmittel für diese Aufgabe
- Halten Sie Ihre Daten sauber und auf dem neuesten Stand - entfernen Sie alte, veraltete und unnötige Daten
- Wie bei den Maßstabsbereichen sollten Sie Beschriftungen nur dann anzeigen, wenn sie von Nutzen sind. Dicht gepackte Beschriftungen machen Ihre Karte schwer verständlich und beeinträchtigen zusätzlich die Leistung.
- Vereinfachen Sie die Symbologie. ArcPro und der Map Viewer von Esri bieten viele, viele verschiedene Optionen für Symbole. Einfachere Symbole liefern in der Regel eine bessere Performance als komplexe Grafiken.
Web map vs. MMPK vs TPK/TPKX/VTPK:
Studio Mobile kann Daten in Ihre Anwendung einbinden, die aus einer Web Map sowie optional aus einer MMPK stammen. Daten, die in einer Web Map gespeichert sind, können als "operativ" betrachtet werden, d. h. Benutzer mit entsprechenden Berechtigungen können sie hinzufügen, bearbeiten und löschen. Daten, die in einem MMPK gespeichert sind, können als "Referenz" betrachtet werden, da sie nur lesbar sind. Wenn Ihre Mitarbeiter nur mit einer kleinen Anzahl von operativen Layern arbeiten müssen, kann die Aufteilung Ihrer Daten zwischen Ihrer Web Map und einem MMPK eine wertvolle Strategie sein.
Ein großer Vorteil von MMPKs gegenüber Online Web Maps besteht darin, dass Sie die Daten lokal auf dem Endgerät speichern können, so dass sie schnell geladen werden können. Da sich die MMPK-Daten bereits auf Ihrem Gerät befinden, müssen sie für die Nutzung mit Kartenbereichen nicht erneut heruntergeladen werden. Dies verringert die Kartenbereichsgröße und die entsprechenden Downloadzeiten, da Studio Mobile Ihre ausgewählten Web Map-Daten auf Ihre MMPK-Daten überträgt. Daten aus Ihrer Web Map müssen auf Ihr Gerät gestreamt werden, sowohl in Echtzeit für eine Online-Nutzung als auch beim Herunterladen eines Kartenbereichs für die Offline-Nutzung. Indem Sie die in der Web Map gespeicherten Daten reduzieren, verringern Sie diese Anforderungen.
Eine weitere Option für die Speicherung nicht-operativer Daten ist die Verwendung von TPK/TPKX/VTPK-Dateien. Diese Dateien bieten eine visuelle Referenz zu Ihren Daten, zusätzlich zu den von Ihnen gewählten Basiskarten. Die spezifischen Feature-Attribute sind nicht verfügbar, also beschränken Sie sich hier auf die Features, die Sie nur zu Referenzzwecken auf der Karte anzeigen möchten.
Eine weitere wichtige Frage ist, wie Sie das MMPK/TPK auf die Endgeräte Ihrer Nutzer bringen können. Eine Möglichkeit ist das Herunterladen des MMPK/TPK beim Start der Anwendung, wenn es in Ihrem Portal gehostet wird. Im Portal gehostete MMPKs können auch aktualisiert werden, was Studio Mobile beim nächsten Start der App prüft, um sicherzustellen, dass Ihre Benutzer immer über die neuesten Daten verfügen. Eine andere Möglichkeit ist das manuelle Kopieren des MMPK/TPK oder die Verteilung über Ihr Mobile Device Management (MDM)-System. Je kompakter Ihr MMPK/TPK ist, desto einfacher wird die Bereitstellung für Ihre Benutzer.
Bereitstellung Ihres Portals/Servers:
Wenn Ihre Benutzer auf Ihre Daten zugreifen müssen, sei es eine WebMap oder ein MMPK, müssen sie mit Ihrem Hosting-Portal/Server oder AGOL interagieren. Wenn Ihr Portal nicht performant ist, wird auch Ihre Anwendung in Studio Mobile darunter leiden. Einige nützliche Dinge, die Sie berücksichtigen sollten, sind:
- Wie viele Benutzer werden auf Ihr Portal zugreifen? Haben Sie 10 Benutzer oder 10.000?
- Greifen sie alle auf einmal zu oder eher gleichmäßig verteilt? Haben Sie einen Lastausgleich für Zeiten mit hoher Auslastung eingerichtet?
- Stellen sie die Verbindung über ein VPN her? Ist das VPN richtig eingerichtet, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten?
- Ist die Hosting-Umgebung Ihres Portals ausreichend mit Ressourcen ausgestattet? Wird es auf einem leistungsstarken Server mit genügend RAM und Festplattenspeicher betrieben, um Ihre Anforderungen zu erfüllen?
- Führen Sie regelmäßige Wartungsarbeiten an Ihrem Portal durch? In Portalumgebungen sammeln sich ständig temporäre Dateien an, die wertvolle Ressourcen verschwenden können. Bereinigen Sie diese Dateien regelmäßig und starten Sie Ihre Umgebung neu, um eine konsistente Nutzung zu gewährleisten?
- Welche Sicherheitseinstellungen haben Sie vorgenommen? Zusätzliche Sicherheitsebenen können die Leistung beeinträchtigen. Haben Sie diese bedacht?
Ein hilfreicher Trick, um festzustellen, ob Ihr Portal schnell genug reagiert, besteht darin, Studio Mobile aus der Gleichung zu entfernen und sich über den Webbrowser Ihres Geräts bei Ihrem Portal anzumelden. Wenn dies eine schlechte/langsame Erfahrung ist, wird Studio Mobile ebenfalls darunter leiden. Das kürzlich veröffentlichte VertiGIS Studio Analytics-Produkt kann ebenfalls verwendet werden, um aussagekräftige Einblicke in die Erfahrungen Ihrer Benutzer zu erhalten.
Stärke der Datenübertragung:
Wie bei der Speicherung Ihrer Daten in einer WebMap oder einem MMPK müssen Sie auch hier darauf achten, wie Ihr Gerät mit dieser Datenquelle verbunden ist. Wenn Sie vorhaben, Studio Mobile online zu nutzen, benötigen Sie eine stabile, starke Verbindung, um ein hochwertiges Erlebnis zu gewährleisten. Wenn Sie Studio Mobile offline verwenden möchten, ist die Verbindung im Offline-Modus nicht wichtig, wohl aber während des Herunterladens des Kartenbereichs.
Wird dieser Vorgang im Büro durchgeführt? Über Mobilfunkdaten? Ihre Internetverbindung ist die Brücke zu Ihren Daten. Je größer die Datenmenge, desto größer ist die Brücke, die Sie benötigen.
Geräte:
Seit der Veröffentlichung von Studio Mobile 5.22 werden Android OS (Versionen 8-13), iOS/iPadOS (Versionen 14-16) und Windows 10/11 unterstützt. Allerdings sind nicht alle Geräte, auf denen diese verschiedenen Betriebssysteme laufen, gleich. Ein Top-Gerät, ein Flaggschiff mit leistungsstarkem Arbeitsspeicher und viel Festplattenspeicher wird Ihnen ein viel besseres Erlebnis bieten als ein altes, untermotorisiertes und schlecht gewartetes Gerät. Wir haben in unserer Dokumentation einige Empfehlungen zu den empfohlenen Mindestanforderungen an die Hardware gegeben, aber bedenken Sie bitte, dass es sich dabei um die Mindestanforderungen für ein angemessenes Erlebnis handelt. Je besser die Hardware, desto besser das Erlebnis. Besonders wenn Sie beginnen, komplexere Anwendungen mit größeren Datensätzen zu erstellen, wird es immer wichtiger, die richtige Hardware zu verwenden.
Zusammenfassung:
Wie sollten wir also mit all diesen Informationen vorgehen?
In erster Linie ist es wichtig zu erkennen, dass all diese Themen am besten als Ansatzpunkt und nicht als wahr/falsch-Aussagen betrachtet werden können. Daten können klein, mittel oder groß sein. Die Komplexität Ihrer Daten kann sehr unterschiedlich sein. Ihre Hardware-Auswahl kann von preiswerten Chromebooks bis hin zu Spitzen-iPad-Pro-Geräten reichen. All diese Faktoren wirken sich auf Ihre Erfahrung aus, daher sollten Sie, wenn möglich, versuchen, diese Faktoren aufeinander abzustimmen. Wenn Sie große, komplexe Daten verwenden möchten, benötigen Sie ein gut ausgestattetes Datenhosting, solide Internetverbindungen und leistungsstarke Geräte. Wenn Sie Ihre Daten kleiner und einfacher gestalten können, müssen Sie nicht so viel in Ihre Infrastruktur und Geräte investieren.
Zweitens sollten Sie bei der Entwicklung Ihrer Lösung die Leistung berücksichtigen. Ihre Erfahrungen mit einem leistungsstarken Desktop-Computer, auf dem ArcPro läuft, werden sich von denen eines App-Benutzers im Feld auf einem mobilen Gerät unterscheiden. Sie möchten einen Datensatz und eine Anwendung entwickeln, die sowohl für Büro- als auch für Außendienstmitarbeiter von Nutzen sind! Es kann hilfreich sein, sich in die Lage des Außendienstmitarbeiters zu versetzen und sich die Frage zu stellen: „Was ist die geringste Menge an Daten, die er für seine Arbeit benötigt?“ Je kleiner und effizienter der Datensatz ist, desto besser wird die App funktionieren.
Und schließlich, was ebenso wichtig ist: Testen Sie die App! Wie wir in diesem Artikel gesehen haben, gibt es nur wenige einfache Antworten auf die Frage, wie man ein qualitativ hochwertiges App-Erlebnis sicherstellen kann. Wenn Sie Ihr Projekt und Ihre Anwendungen entwickeln, sollten Sie Ihre Lösungen auf echten Geräten, mit echten Anwendungsfällen und unter Bedingungen testen, wie sie Ihre Außendienstmitarbeiter bei ihrer Arbeit antreffen. Sie werden es Ihnen danken, und Sie sorgen für die bestmögliche und effizienteste Arbeit.
Kommentare
0 Kommentare
Zu diesem Beitrag können keine Kommentare hinterlassen werden.